LeseZeit: “Herkunft”

“Es geht bei meinen Büchern auch um das Festhalten von etwas, das verschwindet”

Saśa Stanišić spielt in seinem, mit diversen Preisen prämierten, autobiographischen Roman HERKUNFT mit den Bedeutungen dieses Wortes.

HERKUNFT als erster Zufall unserer Biografie.

HERKUNFT als Heimat, Sprache und Freundschaft.

HERKUNFT als Abschied und als Neuanfang.

HERKUNFT als Erinnerung.

Stanišićs Schreibstil ist einmalig – manchmal sprunghaft und doch fesselnd, seine Worte plätschern dahin wie ein Gespräch zwischen Freunden oder rasenden Gedanken im eigenen Kopf. Sie lassen uns ganz eintauchen in die Lebenswirklichkeit eines anderen. Und doch erkennt man sich selbst in ihnen.

Vor allem aber ist sein Buch ein Plädoyer gegen Nationalismen. Sein klarer und politischer Blick ist gegen Parolen und gesellschaftspolitischen Zynismus immun und zeigt uns Gemeinsamkeiten auf, wo wir sie nicht vermuten würden.

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2019 und dem Eichendorff-Literaturpreis 2020. Nominiert für den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2019.

Für mich eines der schönsten Bücher der aktuellen Zeit und schon jetzt ein Klassiker.

“Seine Fähigkeiten liegen darin, einzelne Momente hervorzuholen und sie fast märchenhaft aufscheinen zu lassen, und es gibt dabei glänzende sprachliche Verschiebungen und poetische Verrücktheiten.”

Helmut Böttiger, Deutschlandfunk Kultur

Herkunft

Ein bosnischer Polizist, der gern bestochen werden möchte. Ein Wehrmachtssoldat, der Milch mag. Eine Grundschule für drei Schüler. Ein Nationalismus. Ein Yugo. Ein Tito. Ein Eichendorff. Ein Saśa Stanišić.

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