Nach allen Regeln der Achtsamkeit
Einfach töten was droht, stört, nervt? Nun, wenn man ungewollt dazu genötigt wird, ja – aber wenn schon, dann richtig und nach allen Regeln der Achtsamkeit. Schließlich geht es um Entspannung.
Björn, ein vom ungeliebten Beruf (Mafiabrutalos vor Gericht raushauen) und giftiger Exfrau und Mutter der geliebten kleinen Tochter gestresster Strafrechtsanwalt, begibt sich aus blanker Verzweiflung in einen Achtsamkeitskurs, um seine Tochter weiterhin sehen zu dürfen.
Überraschenderweise sind die Ratschläge gar nicht wie erwartet blöd, sondern helfen bei etwas befreiter Betrachtung und konsequenter Anwendung auf wundersame Weise, sich von allem zu trennen, was das Leben eben gerade so nervig macht.
Schon wenige Sitzungen und eine Woche später gibt es ein paar wirklich miese Mafiosi weniger, und Björn hat zu innerer Balance, befreitem Leben und Familienglück zurückgefunden.
Welche Rolle dabei ein Gartenhäcksler, die gebrochenen Nasen selbstherrlicher KiTa-Betreiber und der gekonnte Umgang mit abgehörten SMS spielen, beschreibt Dusse in wunderbar lakonischer und stilvoller Schreibe.
Absolut nicht ernst zu nehmen, und sämtliche Gangsterklischees werden liebevoll bedient (Boris, Dragan und Toni) – aber der Humor zündet, der Autor ist vom Fach (also Anwalt, nicht Mafiapate) und die Story somit fachlich gut unterfüttert, der Schreibstil gepflegt und derb zugleich und herrlich böse.
Klar kein Tolstoi, aber weit mehr als oberflächliche 08/15-Strandlektüre. Großer Spaß.
“Kann man es schaffen, nach allen Regeln der Achtsamkeit einen Mord zu begehen? Björn kriegt das hin – und wir schmunzeln.”
BELLA
Freier Gelegenheitsrezensent
Achtsam Morden
Achtsam morden ist die Geschichte eines bewussten und entschleunigten Mordes, der längst überfällige Schulterschluss zwischen Achtsamkeitsratgeber und Krimi, vor allem aber ein origineller Unterhaltungsroman.
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Das Kind in mir will achtsam morden
Björn Diemel ist zurück – und mordet ganzheitlicher als je zuvor.
